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Bundesweiter Aufruf zum Bush-Besuch
Bush in Deutschland: "Er ist nicht unser Gast!"
Kriege beenden - Kriegsplanungen stoppen!
Wir empfangen US-Präsident Bush
bei seinem Besuch am 13. Juli 2006 in Stralsund mit gebührend
breitem Protest. Seine arrogante Machtpolitik wird mittlerweile von
einem Großteil der Gesellschaft in den USA abgelehnt. Auch hier
muss ihm deutlich gemacht werden, dass er nicht willkommen ist.
Von der Gastgeberin, Bundeskanzlerin Merkel, verlangen wir, dass sie
keine Kriegsaktionen gegen den Iran unterstützt. Alle bisherigen
Versuche, politische Probleme militärisch zu lösen, sind
opferreich gescheitert. Krieg darf kein Mittel der Politik mehr sein!
Ein Krieg gegen Iran würde nicht nur viele Menschenleben kosten
und die Infrastruktur des Landes zerstören. Die Zivilgesellschaft,
die in Frieden und frei von Unterdrückung, solidarisch und
demokratisch leben will, würde zerschlagen werden.
Dennoch lässt die US-Regierung keinen Zweifel daran, den Iran
militärisch angreifen zu wollen. Selbst den Einsatz eigener
Atomwaffen will sie nicht ausschließen. Widerspruch aus Europa
kann diese Pläne verhindern.
Die Bundesregierung leistete bereits beträchtliche Hilfe für
den Kriegskurs der USA: durch die Nutzung der hier gelegenen
Militärflughäfen, durch die Bewachung der
US-Militäreinrichtungen; durch den Bundeswehreinsatz in
Afghanistan und am Horn von Afrika sowie durch die Ausbildungs- und
Materialhilfe für irakische Truppen. Diese Komplizenschaft muss
beendet werden!
Die Bundesregierung hat erstmals im Krieg gegen Jugoslawien 1999 das
völkerrechtlich verbindliche und im Grundgesetz verankerte Verbot
des Angriffskrieges gebrochen. Sie betreibt zielstrebig den Umbau der
Bundeswehr zu einer weltweit einsetzbaren Interventionsarmee. Mit dem
angekündigten neuen "Weißbuch" des Verteidigungsministers
Jung sollen
der "Verteidigungsfall" umdefiniert und weltweite Kampfeinsätze
der Bundeswehr gerechtfertigt und zum Normalfall erklärt werden.
Innenpolitisch begleitet den sog. "Kampf gegen den Terror" ein
zunehmender Abbau sozialer Leistungen und demokratischer Rechte. Bald
soll die Bundeswehr auch im Inneren eingesetzt werden. Die
Fußballweltmeisterschaft dient als erster Probelauf.
Innenminister Schäuble will durch Folter beschaffte Informationen
verwerten und so das weltweite Folterverbot durchlöchern.
Die US-Regierung braucht die europäischen Staaten als enge
Verbündete für ihre "Koalition der Willigen", um weitere
"Kriege gegen den Terror" führen zu können. Aber die Kriege
der USA sind selbst Terror und Quelle immer neuer Gewalt.
Tatsächlich geht es ihnen um die Kontrolle der wichtigsten
Öl- und anderer Energiequellen im Nahen und Mittleren Osten bis
nach Zentralasien.
Wir fordern:
- Kein Krieg gegen den Iran
- Abzug der Besatzungstruppen aus Irak und Afghanistan
- Schluss mit der Beteiligung von NATO, EU und Bundeswehr an den Kriegen weltweit
- Bestrafung aller Verantwortlichen für Folter, Misshandlung von Gefangenen und Angriffen gegen Zivilisten
- Eine Atomwaffenfreie Zone in der Region des Nahen und Mittleren Ostens
- Eine neue internationale Initiative zu weltweiter systematischer
atomarer Abrüstung, wie im Atomwaffensperrvertrag festgelegt
- Einrichtung einer ständigen Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit im Mittleren und Nahen Osten
- Keine Kriege um Öl oder andere Ressourcen: Ausstieg aus Atom-
und fossiler Energie, Einstieg in erneuerbare Energien
Dafür treten wir ein:
Um die drängenden Probleme der Menschen global friedlich
lösen zu können, braucht die Welt keine Kriegsallianzen, wie
sie z.B. bei den G8-Gipfeln geschmiedet werden, sondern Abrüstung
und solidarische Zusammenarbeit. Wir wollen die Respektierung des
Völkerrechts, staatlicher Souveränität und Grenzen sowie
ein ziviles und soziales Europa mit der Verpflichtung zur
Abrüstung. Wir brauchen vorrangig öffentlich geförderte
Arbeitsplätze und Investitionen in Kinderbetreuung, Bildung,
Gesundheit und Umweltschutz.
Dafür werden wir gemeinsam am 13. Juli in Stralsund, und am 12. bzw. 14. Juli überall im Land demonstrieren!
Kein Blut für Öl!
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